Kanu – Drachenboot

Unter dröhnenden Trommelschlägen und vielen lauten anfeuernden Rufen gleiten die über Meter langen Drachenboote über das Wasser. Bis zu 20 Paddler treiben die mit einem Drachenkopf- und -schwanz geschmückten Boote rhythmisch vorwärts. Die chinesische Tradition des Drachenbootfahrens ist über 2.000 Jahre alt, doch gerade in der heutigen Zeit finden immer mehr Menschen Spaß am Paddeln in dieser spektakulären Bootsgattung. Aber nicht nur die Paddler und Paddlerinnen sind von dieser Sportart fasziniert. Die Veranstaltungen und Festivals erfreuen sich auch bei den Zuschauern einer großen Beliebtheit. Selbst kleinere Events haben nicht selten mehrere tausend Schaulustige.

Wissenswertes über Drachenboot

Bei Wettkämpfen im Drachenbootsport geht es darum, eine bestimmte Strecke auf geradem Gewässer zu fahren und dabei so schnell wie möglich ins Ziel zu gelangen. Die Strecke besteht in der Regel aus sechs Bahnen, die durch Bojen gekennzeichnet sind. International übliche Wettkampfdistanzen sind 250, 500

und 1.000 Meter.

Boote & Ausrüstung
Ein großes Drachenboot ist ohne Kopf und Schwanz zwölfeinhalb Meter lang und ca. 1,20 Meter breit. An der Spitze ist ein nach überlieferten Motiven gefertigter Drachenkopf befestigt, das Heck bildet ein stilisierter Drachenschwanz. Moderne Boote sind aus Kunststoff und wiegen mindestens 250 Kilogramm, klassische Bootstypen wurden aus massivem Holz gefertigt und waren sind bis zu einer Tonne schwer.

Das Boot wird von 16 – 20 Paddlern (oder und/oder Paddlerinnen), die auf Bänken paarweise neben einander sitzen, mit Stechpaddeln vorwärts getrieben. Im Bug befindet sich ein Trommler, der entgegen der Fahrtrichtung auf einem Podest sitzt und mit lauten Trommelschlägen die Paddelfrequenz vorgibt. Im Heck steht ein Steuermann, der mit einem langen Steuerpaddel die Richtung des Bootes bestimmt.

In den vergangenen Jahren haben sich die Juniorboote (5-Bank-Boote), in denen

lediglich 10 Paddler Platz finden, stark verbreitet. 

Gepaddelt wird in allen Booten mit einem max. 1,3m langen Stechpaddeln aus Holz oder Kunststoff. Jeder Paddler setzt das Paddel nur auf einer Seite ins Wasser. Boote und Paddel unterliegen einheitlichen Normen und werden bei Wettkämpfen in der Regel vom Veranstalter gestellt.


Wettkämpfe
Wettkämpfe werden mit mehreren Booten in einem Rennen gegeneinander durchgeführt. International übliche Wettkampfstrecken haben gerade Bahnen von 250 und 500 Meter Länge. Die Bahnen sind meistens durch Bojen markiert. Wettkämpfe werden für Damen, Herren und “Mixed Teams”, also gemischte Mannschaften (min. 8 Damen je Boot) ausgeschrieben. Spitzenmannschaften benötigen für die 250 Meter knapp eine und für die 500 Meter knapp zwei Minuten. Außerdem gibt es Jugend, Junioren und Senioren-Klassen.

Es gibt Welt-, Europa-, Deutsche- und Landesmeisterschaften sowie zahlreiche Wettkämpfe ohne Meisterschaftscharakter. Spitzenteams trainieren das ganze Jahr über mitunter mehrere Stunden täglich. Das Trainingsprogramm umfasst neben Training im Boot auch allgemeines Konditions-, Kraft- und Koordinationstraining. 


Drachenboot-Wettkämpfe zeichnen sich trotzdem dadurch aus, dass (im Gegensatz zu manch anderen Sportarten) der persönliche Kontakt zwischen den Teams, Freude und Spaß am Sport und nicht unbedingt das Ergebnis im Vordergrund steht. Das abendliche Beisammensein ist mindestens ebenso wichtig wie der Wettkampf selbst. 


Das Grundprinzip des Drachenbootfahrens ist relativ einfach zu erlernen. Deshalb gibt es neben offiziellen Meisterschaften auch zahlreiche Wettkämpfe für so genannte Fun-Teams, die quasi ohne größeres Training ins Rennen gehen und so die Freude am Drachenbootfahren unmittelbar erleben können. 
Heute pflegen rund 60 organisierte und 2.000 nicht organisierte Teams mit schätzungsweise 35.000 Sportlern in Deutschland den Drachenbootsport (www.kanu.de).